Tanja Stern - eine Autorin stellt sich vor

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Schuld und Unschuld hinter Klostermauern

Der französische Spielfilm „Agnus Dei – die Unschuldigen“ handelt von geschwängerten Nonnen; doch den Zuschauer erwartet kein pikantes Klosterdrama, sondern eine Geschichte über Kriegsgräuel und Leiden – und über die Kraft des Lebens, die trotz allem triumphiert.

Wenn man den Trailer anliest, wallen kurz all die pikanten Assoziationen auf, die man aus Film und Literatur mit dem Stichwort „schwangere Nonnen“ verbindet: verführte Schwestern, lüsterne Priester, verbotene Sünden hinter Klostermauern. Doch schon der zweite genauere Blick zerstört die erregende Vorstellung. Hier geht es nicht um gebrochene Keuschheitsgelübde. Hier geht es nur um Gewalt und grenzenloses Leid.

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Vom Profilbuch zum Profitbuch

Die „Edition Profile“ vermarktet eine clevere Geschäftsidee: Persönliche Profile von Kleinstadtbürgern in ledergebundenen Prachtausgaben.

„Edition Profile“ nennt sich der Verlag, und er kommt außerordentlich seriös daher. Regionalgeschichte will er schreiben, und zwar über die Porträts von Menschen, die ihre Regionen prägen. In dicken Büchern werden sie vorgestellt, jeweils zwischen hundertfünfzig und zweihundert Menschen pro Band, ein buntes Sammelsurium von Geschäftsleuten, Landräten, Handwerkern, Künstlern, meist Einzelpersonen, aber auch Familien, die zum Beispiel einen Laden betreiben, oder jungen Unternehmerteams.

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Nonnen am Himalaya - ein Wiedersehen mit "Black Narcissus"

Der englische Spielfilm "Black Narcissus" aus dem Jahre 1947 erzählt eine abwegige Geschichte: von einer Gruppe Nonnen, die am Himalaya eine Mission errichten - bis eine von ihnen sich verliebt und darüber dem Wahnsinn verfällt... 

Eines der Highlights auf der Berlinale 2015 war die Technicolor-Retrospektive, die ein Wiedersehen mit vielen schönen alten Farbfilmen verhieß. Ich wählte „Black Narcissus“, einen englischen Film von 1947, den ich Jahrzehnte lang nicht mehr gesehen hatte. Die vielgerühmten Technicolor-Effekte auf der großen Kinoleinwand ließen mich kalt; ich begreife gar nicht, dass man sich einen Film um solcher Effekte willen ansehen kann. Mir hätte es vollauf genügt, das Werk, an das ich aus meiner Jugend eine lebhafte Erinnerung bewahrte, am heimischen Fernsehgerät zu sehen. Leider werden solche edlen alten Perlen von Fernsehprogrammgestaltern kaum mehr entdeckt. Die Klassikpflege des deutschen Fernsehens ist auf ein sehr dürftiges und einfallsloses Repertoire beschränkt.

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Die Frau, die niemals wiederkehrte: Edeltraud Eckert

Edeltraud Eckert verteilte Flugblätter, auf denen freie Wahlen und demokratische Rechte gefordert werden. Dafür wurde sie 1950 zu 25 Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis begann sie Gedichte zu schreiben. 

Sie war begabt, soviel kann man sagen. Sie war nicht genial, und sie hat in den 25 Jahren, die sie auf der Erde weilte, kein bedeutendes, bleibendes Werk hinterlassen. Hätte sie weitergelebt, so wäre sie vielleicht zu einer großen Lyrikerin gereift. Aber vielleicht hätte sie die Schreiberei auch aufgegeben, einen bürgerlichen Beruf ergriffen, Kinder großgezogen und zwischen Arbeits- und Familienalltag ihre künstlerischen Ambitionen vergessen, wie es so vielen begabten Menschen geschieht. Wir werden es niemals erfahren; doch gerade diese Potenz, diese spürbare, noch unentfaltete Begabung gibt dem frühen Tod der Edeltraut Eckert seine ganz besondere Tragik.

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Bücher in Bananenkisten - Gedanken zu einer leicht verderblichen Ware

Wer umzieht, muss aussortieren: Was landet auf dem Müll, was wird behalten? Doch wenn es Bücher sind, die man aussortieren und über deren Zukunft man entscheiden soll, wird die Sache schwierig. 

Kürzlich bin ich umgezogen. Meine neue Wohnung ist viel kleiner als die alte, so dass vor dem Umzug Ausmisten angesagt war. Möbelstücke wurden verkauft oder verschenkt, und all die jahrelang gehorteten Haushaltsgegenstände, die „für alle Fälle“ im Schrank oder in der Abstellkammer vor sich hin gedämmert hatten, wurden gnadenlos auf den Müll geworfen. Vor allem aber wollte ich meine Bibliothek drastisch reduzieren. Mindestens 50 % meines Bücherbestandes, das hatte ich mir fest vorgenommen, sollten nicht mit in die neue Wohnung ziehen.

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Die Revolution der Biedermänner - "Wilhelm Tell" im Herbst 89

Im heißen Herbst 1989 brachte Christoph Schroth in Schwerin Schillers "Wilhelm Tell" auf die Bühne - und plötzlich war es kein öder Klassiker mehr, sondern ein brisantes DDR-Gegenwartsstück. 

Ich bin zwar eine große Schiller-Verehrerin, doch den „Wilhelm Tell“ hatte ich immer für das schlechteste aller Schiller-Dramen gehalten. Nein, nicht wirklich für schlecht, aber – es war so bieder. Wackere Helden, treusorgende Frauen, ein naives Weltbild von Guten und Bösen, und dann noch diese ständigen Kalendersprüche, die von den Figuren abgesondert werden! Statt menschlicher Abgründe gab es nur die Schluchten der idyllischen Schweizer Berge. Keine Grübler, keine Zweifler, keine Verräter.

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Die Trifonows und das Haus an der Moskwa

Das "Haus an der Uferstraße" wurde Ende der 1920er Jahre für hohe Moskauer Parteifunktionäre gebaut. Auch die Familie des Bürgerkriegshelden Valentin Trifonow wohnte dort. 1938 wurde er verhaftet und hingerichtet. Sein Sohn, der Schriftsteller Juri Trifonow, hat das Schicksal seines Vaters und des Hauses an der Uferstraße beschrieben.

Valentin Trifonow war ein Altbolschewik, ein Haudegen aus den glorreichen Zeiten der Oktoberrevolution und des Bürgerkriegs – zu DDR-Zeiten hätte man gesagt: ein Held. Er hatte an beiden russischen Revolutionen, 1905 und 1917, aktiv teilgenommen, war ein namhafter Offizier in der Roten Armee und im Revolutionären Kriegsrat gewesen und hatte die Partei der Bolschewiki, der er seit frühester Jugend angehörte, auf verschiedenen führenden Posten als Politiker vertreten. Natürlich wurde er dafür vom sowjetischen Staat mit Ehren und Auszeichnungen überhäuft. Zu seinen Privilegien gehörte auch eine Wohnung im „Haus an der Moskwa“.

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Warum ich Goethe hasse

Er war der Prototyp des arrivierten, von Speichelleckern umschleimten Erfolgsautors. Doch nicht nur die Mitwelt, auch die Nachwelt erhob Johann Wolfgang von Goethe  zum größten Dichter, der je gelebt hat. Warum gerade ihn? An seinem Werk allein kann es nicht liegen. Eher an dessen Repräsentanz. 

Ist doch sonnenklar, warum ich Goethe hasse: Er ist der Prototyp des arrivierten, verwöhnten, vollgefressenen Erfolgsliteraten. Finanziert von der politischen Macht, umschleimt und göttergleich verehrt vom kulturbeflissenen Spießertum und egomanisch alles eigenständige Leben und Blühen um sich erstickend. Als Autor weit überschätzt und als Mensch – sagen wir es offen – doch ein ziemliches Schwein.

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Krimi mit zwei Schlüssen: "Das Versprechen" von Dürrenmatt

Viele Prosa-Autoren wären glücklich, wenn es nur eine einzige gelungene Verfilmung ihrer Werke gäbe. Zu Friedrich Dürrenmatts Meisterkrimi „Das Versprechen“ von 1958 gibt es – neben etlichen schlechten – sogar gleich zwei gute Filmversionen. Sie sind so unterschiedlich, wie Filme nur sein können, und sie sind beide nicht als Verfilmungen im klassischen Sinne zu betrachten. 

Der erste ist „Es geschah am helllichten Tag“ in der Regie von Ladislao Vajda. Er entstand 1958, im selben Jahr wie „Das Versprechen“, doch er ist nicht der Film zum Buch, sondern umgekehrt: „Das Versprechen“ ist das Buch zum Film, und mehr als das Buch – der Kommentar zum Film, die Variation zum Film, im Endeffekt fast die Negation des Films. Friedrich Dürrenmatt hatte 1957 gemeinsam mit Ladislao Vajda und Hans Jacoby das Drehbuch für einen Kriminalfilm verfasst; vorgegeben war, es solle um Sexualdelikte an Kindern gehen. Nach zahlreichen Querelen und Verzögerungen kam das Filmprojekt tatsächlich zustande, doch es befriedigte den Autor nicht: zu glatt, zu nett, zu positiv.

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Ulrich Plenzdorf: Die neuen Leiden des jungen W.

Die Geschichte des Edgar Wibeau ist von der Form her ein sonderbarer Hybrid aus Filmscript, Theaterstück und Prosaerzählung. Es gibt wohl keinen zweiten Stoff in der Geschichte der Literatur, der sich so quecksilbrig schlingernd zwischen den Genres seinen Weg zum Erfolg gebahnt hat. 

Diese Unbestimmtheit der Form ist kein Zufall, sondern hängt unmittelbar mit den Bedingungen zusammen, unter denen das Werk entstand. Der Autor Ulrich Plenzdorf sah sich selbst reinen Filmszenaristen an. Er wollte immer Filmtexte schreiben, sonst nichts, ließ er in einem Interview verlauten; alles, was er in anderen Genres verfasste, sei nur deshalb entstanden, weil es sich als Film nicht realisieren ließ. Ein Mann des Films also, der prekärsten, teuersten und abhängigsten aller Künste, und das auch noch in der DDR, dem ideologisch verklemmtesten Land der Welt.

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Weitere Literatur-Aufsätze

  • Schuld und Unschuld hinter Klostermauern
  • Vom Profilbuch zum Profitbuch
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