Was denken Sie, wenn Sie das Wort Freiberufler hören? An Architekten in gestylten Büros, an Musiker auf Konzerttourneen, an einsame Computergenies mit astronomischen Stundensätzen? Die wird es wohl geben, und vermutlich haben sie an ihrem Status nicht zu leiden. Das Gros der Freiberufler aber kämpft sich in unsicheren Existenzen durchs Leben, mit schwankendem Einkommen und oft mit einem überaus harten Arbeitspensum, das weder Sonntagsruhe noch Kranksein erlaubt. Der Vorzug, ausschlafen zu können und keinen Chef über sich zu haben, wird bezahlt mit einer ständigen Einsatzbereitschaft und Präsenz, mit einem aufreibenden Wechsel zwischen Leerlauf und Termindruck, mit verrücktesten Arbeitszeiten und -orten, mit der unaufhörlichen Hetzjagd nach Kunden, Ideen, Aufträgen, Absatz.