Jan Fechner hat es geschafft: Er wurde mit einer der begehrten Urlaubsreisen auf der Völkerfreundschaft ausgezeichnet. Diese Reise will er nutzen – zur Flucht in den Westen, denn solch eine Chance bietet sich nie wieder. Mit einer kostbaren Handschrift im Gepäck geht er an Bord des DDR-Traumschiffs, entschlossen, sein eigenes Reiseziel zu verfolgen. Doch dann geschieht Mysteriöses: Plötzlich ist die Handschrift spurlos verschwunden. Und eines Nachts treibt gar eine Leiche im Pool… 

Der historische Kreuzfahrtkrimi „Dem Urlaubsmord entgegen“ gibt Einblick in die Welt der DDR-Privilegierten – eine Welt zwischen Biederkeit und heimlichem Abgrund. (Klappentext)

Achtung!
Nachdem ich mehrmals sowohl durch Leserstimmen als auch im persönlichen Bekanntenkreis auf die Annahme stieß, die Handlung des Krimis "Dem Urlaubsmord entgegen" beruhe auf wahren Begebenheiten, erkläre ich hiermit ausdrücklich, dass dies nicht der Fall ist. Zwar gab es tatsächlich die geschilderte Völkerfreundschafts-Reise im Herbst 1983, und meine Eltern haben daran teilgenommen. Doch alles andere ist frei erfungen. Auf der "Völkerfreundschaft" hat es - jedenfalls nach meiner Kenntnis - niemals einen Mord gegeben. Es gab auch nie einen Dr. Fechner, und es gab in der DDR-Geschichte keinen landwirtschaftlichen Bestarbeiter, wie ich ihn mit der Figur des Freddy Wohlert abgebildet habe. Diese ist vielmehr dem tragischen Schicksal des sowjetischen Bestarbeiters Alexej Stachanow nachempfunden. Auch das Marx-Autograph hat nie existiert. Natürlich beruhen die Figuren und Konstellationen auf bestimmten Urbildern bzw. Fakten - so gibt es etwa in unserer Familie tatsächlich ein kostbares Autograph -, doch das geht nicht über die Anregungen hinaus, die jeder Autor von seiner Umwelt empfängt.

Ich kann diese Erklärung schlecht im Krimi selbst unterbringen, der ja gerade dem Prinzip folgt, einen dokumentarischen Bericht vorzuspiegeln.  Aber ich will  auch keine Geheimniskrämerei betreiben und stelle hiermit die Sachlage offiziell klar.

Tanja Stern