Hier finden Sie eine Übersicht meiner derzeit angebotenen Vorträge zu Themen der DDR- und Kommunismusgeschichte nebst einer aktuellen Terminübersicht. Die Vorträge sind jeweils etwa anderthalb Stunden lang und basieren größtenteils auf meinen hier vorgestellten Büchern und Projekten. 

Geheime Skandale

Unglücksfälle und Katastrophen

Vertuscht, verschwiegen, verborgen - in der positiven Welt des Sozialismus durfte es keine Skandale geben. Niemand wusste, dass ein kleiner Ort in Brandenburg 1977 beinahe zu einem Tschernobyl für Mitteleuropa geworden wäre. Niemand sprach darüber, dass durch den Fehler eines ehrgeizigen Arztes Tausende von jungen Müttern mit Hepatitis C infiziert wurden. Und niemand erfuhr, wie es zum Untergang des Öltankers "Böhlen“ gekommen war. Erst nach der Wende wurden diese Ereignisse erforscht und aufgearbeitet – Ereignisse, die sich hinter den Kulissen einer als heil gepriesenen Welt abspielten und die DDR-Medien nie erreichten. 

 

Justizskandale in der DDR

Eine psychisch auffällige Frau mit dunkler Herkunft wird durch die DDR-Propaganda zur „Faschistin“ stilisiert und als „Aufrührerin“ vor Gericht gestellt. Ein Mann, der „Republikflucht“ beging, wird von seiner eigenen Tochter in die DDR zurückentführt. Und eine Gruppe von Studenten, die in Flugblättern freie Wahlen fordern, verbringt dafür viele Jahre in Sibirien. In der DDR verstand sich die Justiz als Instrument des politischen Systems und hatte in dessen Dienst zu funktionieren. Es gab große demonstrative Schauprozesse, aber auch streng geheime Justizverfahren und Willkürurteile, die man selbst den nächsten Angehörigen der Opfer verschwieg. An ausgewählten Beispielen wird in diesem Vortrag dargelegt, wie unter dem Druck des staatlichen Gebots, die Feinde des Sozialismus zu bestrafen, die Gerechtigkeit auf der Strecke blieb.

 

DDR-Geschichte

Zwischen Dogma und Experiment – das Fernsehen der DDR

Das Fernsehen der DDR galt als dogmatisch und dröge, als besonders hartes politisch-ideologisches Bollwerk des Sozialismus. Trotzdem brachte es auch bemerkenswerte Sendeformate und Filme hervor. Allein schon die kolossalen „Fernsehromane“ verdienen Erwähnung – Dreiteiler, Fünfteiler, selbst Siebenteiler waren keine Seltenheit. Die Helden wurden gnadenlos durch alle Etappen der deutschen Geschichte gehetzt, bis sie endlich in der DDR ihr Glück und ihre Heimat fanden. Unvergessen auch die Sendereihe „Mit dem Herzen dabei“, die nach dem Prinzip der Überraschungsparty nichtsahnende DDR-Bürger ohne Vorwarnung ins Rampenlicht holte, um sie für gute Arbeit auszuzeichnen. Einige Erfindungen dieser Jahre überlebten sogar die Wende, etwa die Figuren des Kinderfernsehens oder der unverwüstliche „Kessel Buntes“, der bis heute in bestimmten Kreisen nahezu Kultstatus genießt. Dieser Kurs bietet einen Streifzug durch eine für immer vergangene Welt, die neben unfreiwilliger Komik auch etliche eindrucksvolle und bewahrenswerte Momente bot.

 

Bonzenreise – auf sozialistischer Kreuzfahrt mit der „Völkerfreundschaft

Im Herbst 1983 nahmen die Journalisten Heinz und Katja Stern an einer sogenannten Auszeichnungsreise mit der „Völkerfreundschaft“ teil, dem damaligen Vorzeige-Kreuzfahrtschiff der DDR. Heinz Stern wollte offenbar eine Reportage darüber schreiben und hielt die Eindrücke der Reise in einer Art Schiffstagebuch fest. Die Reportage wurde nie geschrieben, doch das Schiffstagebuch hat sich erhalten und vermittelt ein anschauliches Bild vom Ablauf derartiger Reisen und vom Leben an Bord der „Völkerfreundschaft“. Leinen los für eine Reise in das ferne Jahr 1983, in eine Welt, die es nicht mehr gibt, und in die Psyche einer abgeschotteten Gesellschaft, die auch im Urlaub nicht frei sein konnte.

 

Kommunismusgeschichte

Die Diktatoren des Ostblocks

Der Urvater aller kommunistischen Diktatoren war Josef Stalin. Ihm nachzueifern, dem göttergleich Verehrten, schrieben sich die meisten Staatschefs in den kommunistisch regierten Ländern des Ostblocks auf die Fahnen; und einigen von ihnen gelang das so gut, dass sie es als Musterschüler Stalins zu trauriger Berühmtheit brachten. Doch es gab auch Diktatoren, die sich gegen die Sowjetunion stellten und ihren eigenen Weg gehen wollten, wie etwa Tito, Hoxha oder Ceausescu. Der Vortrag erinnert an ein dunkles Kapitel der osteuropäischen Geschichte.

 

Gigantomanische Bauten des Stalinismus

Die gewaltigsten Denkmale, die schnellsten Flugzeuge, die höchsten, komfortabelsten Wohnkomplexe – die Vorzeigebauten des Sozialismus mussten immer superlativ sein und internationale Rekorde brechen. Besonders in der Frühzeit der sowjetischen Ära wurden gigantomanische Bauten zur Ausdrucksform einer Gesellschaft, die sich selbst als überlegen und hochinnovativ empfand. Wie die Praxis der Gesellschaft diesen Anspruch ad absurdum führte und die Gigantomanie als Lüge entlarvte, wird hier an markanten Beispielen geschildert. 

Was? Wann? Wo?

zurzeit keine Vorträge zur DDR- und Kommunismusgeschichte