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Wie das Berliner Smart Center seine Umsätze anhebt
Im Oktober 2009 suchte ich das Berliner Smart Center am Salzufer auf, da mein Smart fortwo dringend Motoröl brauchte. Aufgrund eines undichten Ventils hatte der Motor zu viel Öl gezogen, und ich hatte, in Unkenntnis der Gefahr, die Sache sehr lange schleifen lassen. Diese Unkenntnis wäre mir beinahe zum Verhängnis geworden.
Im Smart Center gab ich den Ölwechsel in Auftrag, dazu noch ein paar andere Reparaturen, die bei der ersten Durchsicht auffielen, und wiegte mich schon in der Hoffnung, dass mein Problem damit behoben sei.
Doch am nächsten Tag erhielt ich eine telefonische Hiobsbotschaft: Leider hätte man in der Werkstatt festgestellt, dass infolge des Fahrens mit trockenem Motor ein schwerer Motorschaden entstanden sei, der eine komplette Neuinstandsetzung des gesamten Motors erfordere und etwa dreitausend Euro kosten werde. Unter diesen Umständen stelle sich die Frage, ob es sich denn wirklich lohne, noch einmal so viel Geld in dieses alte Fahrzeug zu investieren oder ob ich mich nicht besser für einen Neu- oder Gebrauchtwagen entscheiden wolle, die im Smart Center in reicher Auswahl vorrätig wären. Mein altes Fahrzeug werde man in diesem Fall gern in Zahlung nehmen, könne aber in Anbetracht des enormen Reparaturbedarfs nicht mehr als 700 Euro dafür bieten.
Natürlich war ich am Boden zerstört. Meine Finanzlage erlaubte weder einen Neukauf noch eine aufwändige Motorreparatur. Was tun? Nach ein paar hektischen Telefonaten entschloss ich mich, den Wagen einer anderen Werkstatt vorzustellen, in der Hoffnung, dass man dort eine preisgünstigere Alternative finden werde. Trotz der eindringlichen Warnung seitens des Smart Centers, dass mein Wagen eigentlich nicht fahrtüchtig sei und ich ihn wirklich nur auf eigenes Risiko bewegen dürfe, machte ich mich auf, um ihn zu holen. Doch krasse Wendung: Im Smart Center teilte man mir mit, nach dem Ölwechsel laufe der Motor überraschender Weise wieder ruhig, es gebe wohl doch keinen Motorschaden, und die Reparatur könne durchgeführt werden wie ursprünglich geplant.
Dem Wagen hat also weiter nichts gefehlt als ein paar Tropfen Öl; doch wäre ich auf das Angebot des Berliner Smart Centers eingegangen, so hätte man durch diese paar Tropfen Öl nicht nur für Tausende von Euro für einen Neuwagen kassiert, sondern auch noch zum Schrottpreis einen voll funktionstüchtigen Gebrauchtwagen erworben. Ich bin verschont geblieben, andere vielleicht nicht. Die Kommentare in meinem Bekanntenkreis reichen von: „Unerhört, sofort Betrugsanzeige stellen“ bis zu: „Ach, so sind die doch alle in den Typenwerkstätten.“ Alle vielleicht nicht. Aber doch erschreckend viele, wie auch die Reaktionen bei Motor-Talk zeigen, wo ich die Story eingestellt hatte.
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